St. Johannes Baptist Gott Raum geben - Katholische Kirche in Garrel

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Herkunft hat Zukunft

Jugendliche der Katholischen Kirchengemeinde Garrel drehten einen Film mit lokalem Bezug. Im Zentrum stehen zwei mutige Geistliche.
Dass sie nun im Rennen um den ersten Preis eines Filmwettbewerbs sind, hätten die Mitglieder des Sachausschusses Jugend der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist in Garrel vor wenigen Monaten auch noch nicht gedacht. Am 3. November dürfen sie zur Preisverleihung des Jugendfilmwettbewerbs zum Europäischen Kulturjahr 2018 nach Osnabrück fahren. Doch wie kam es dazu?
Vor ungefähr einem halben Jahr fiel Pastoralreferentin Melanie Schreiber Post des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken in die Hände. Dieses hatte anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres gemeinsam mit dem Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) zu einem Filmwettbewerb zu dem Thema „Herkunft hat Zukunft“ aufgerufen. Melanie Schreiber schlug den Mitgliedern des Sachausschusses Jugend vor, mit einem eigenen Film an dem Wettbewerb teilzunehmen.
Die Idee kam gut an: Die Jugendlichen waren Feuer und Flamme und schon bald stand fest, dass im Mittelpunkt des Films Pfarrer Adolf Langer stehen sollte, der auf dem Friedhof in Beverbruch begraben liegt. Dieser hatte sich während der NS-Zeit für die Freilassung seines Freundes und Kaplans Gerhard Hirschfelder eingesetzt. Ein Anliegen Hirschfelders war es, Jugendliche gegen die Ideologie des Nationalsozialismus widerstandsfähig zu machen. 1942 wurde er im Konzentrationslager Dachau ermordet, 2010 wurde er seliggesprochen.
Den zwölf jungen Filmemachern um Melanie Schreiber liegt viel daran, Hirschfelders Botschaft heute noch weiterzutragen und in ihrem Filmbeitrag zu vermitteln. „Uns war es wichtig, zu zeigen, warum dieser Mann und sein Pfarrer auch den Menschen heute noch etwas zu sagen haben. So, wie Leute damals sich für ihren Glauben eingesetzt haben, ist auch heute jeder gefragt, sich für seinen Glauben einzusetzen“, sagt Melanie Schreiber. Deshalb ende der Film auch mit den Worten „Auch du bist gefragt!“
Die Jugendlichen, die für den Film erst einmal einiges über Adolf Langer und dessen Verbindung zu Gerhard Hirschfelder recherchieren mussten, sind angetan von dem Einsatz der zwei Geistlichen während der NS-Zeit.
Trotz des schweren Themas hatten sie von der Entwicklung der Idee bis zum Schnitt des Films viel Spaß. „Es ist schon spannend, einen Film zu drehen, und schön, den fertigen Film dann zu sehen“, sagt etwa Margarethe-Marie Storck. Sie und Thomas Grote, der im Film Adolf Langer spielt, erzählen, dass es besonders schwer war, gut 30 Minuten Filmmaterial auf die vorgegebenen drei Minuten zu kürzen – und zwar so, dass die Botschaft dennoch durchdringt. Dies ist ihnen sicherlich allein schon dadurch gelungen, dass sie dieses vielsagende Zitat von Gerhard Hirschfelder in den Film einfließen ließen: „Wer der Jugend den Glauben aus dem Herzen reißt, ist ein Verbrecher.“
Nun ist das junge Filmteam gespannt, ob sie auch die Jury des Wettbewerbs überzeugen konnten.
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Filmwettbewerb „Herkunft hat Zukunft“
Die Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Wettbewerb waren: Filme von maximal drei Minuten Länge, in denen Herkunft lebendig wird, die selbst gedreht, fertig geschnitten und mit dem Smartphone aufgenommen wurden; teilnehmen konnten Jugendliche ab 14 Jahren als Schulklasse, Jugendgruppe oder einzeln.
Jugendliche sollten sich auf eine Spurensuche nach der eigenen Herkunft begeben und diesen Fragen nachgehen: Wie wurden die christlichen Wurzeln Europas in der konkreten Nachbarschaft gepflanzt? Wo wirken sie heute nach? Wo treiben sie neue Blüten?

 Verleihungsurkunde