St. Johannes Baptist Gott Raum geben - Katholische Kirche in Garrel

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  • St. Maria Königin

    Lindenallee 6
    49681 Falkenberg

    Pfarramt Garrel
    Kirchstrasse 1
    49681 Garrel
    Telefon: 04474 50770
    Telefax: 04474 507719

    Falkenberg wurde 1919 als Bauerschaft gegründet und zunächst durch Kleinbauern besiedelt. Diese kamen zumeist aus dem südlichen Oldenburger Münsterland. Die kirchliche Entwicklung in der neuen Kolonie nahm bereits früh eine wichtige Stellung im Bewusstsein der Siedler ein. Mit der Gründung des Kapellenbauvereins am 8. Februar 1948 begann der Schritt zu einer organisierten, von einem Verein geleiteten Planung zum Bau einer Kapelle. Doch erst am 4. Mai 1959 erfolgte die offizielle schriftliche Genehmigung durch den Bischöflichen Offizial Heinrich Grafenhorst. Keine sechs Monate später, am 20. Dezember 1959, konnte die neu errichtete Kirche in Falkenberg feierlich durch den Offizial benediziert werden.
    Dr. Guido Große Boymann, der ehemalige Referent für Kunstpflege des Bistums Münster, beschreibt in seinem Architektur-Daten-Lexikon „Sakrale Baukunst im Bistum Münster, Bd. I: Oldenburg“ die Falkenberger Kirche, deren Bauplan von dem Bauassistenten Kruse aus Oldenburg erstellt worden war, folgendermaßen:
    „Neuzeitlicher, romanisierender, vierachsiger Rechtecksaal mit rundbogigen Doppelfenstern zwischen Wandvorlagen, gefelderter Holzbalkendecke, durch Zungenwände markierten, gleichbreiten Rechteckchor mit einseitiger Strebenfensterbelichtung, gegenüber Chorsakristei; Empore über Eingangsbereich mit Nebenräumen; Giebelfassade mit Gewändeportal zwischen kleinen Doppelfenstern; im Giebelfeld Oculus; vierseitiger, offener Dachreiter. Material: Ziegel.“

  • Ansicht der Kirche unmittelbar nach der Erbauung

    Ansicht der Kirche unmittelbar nach der Erbauung (Foto: Westerhoff, Garrel).

  • Durch den 2002 erfolgten Turmbau hat sich die Giebelseite der Kirche inzwischen verändert: Der „Oculus“ ist hinter dem massiven Turm verschwunden, und der Dachreiter wurde auf die Chorseite versetzt.

  • Aktuelle Gesamtansicht der Kirche
  • Turm und Glocken
    Im Jahr 1959 wurde die Kirche mit einem Dachreiter gebaut, der die kleine Glocke tragen sollte. Sie ist aus Bronze mit dem Ton A minus 4/16 und wird elektrisch betrieben. Die Glocke wurde wie die Kirche unter den Schutz der hl. Gottesmutter „Maria Königin“ gestellt und auf deren Namen getauft.
    Im Lauf der Jahre wurden immer wieder Pläne geschmiedet und auch Baupläne erstellt, so von Dipl. Ing. Fugel aus Oldenburg 1983 und 1985, einen richtigen Glockenturm zu bauen, die letztendlich an den fehlenden finanziellen Mitteln scheiterten. Seit 1984 lagerten auf dem Hof Willi Meyer durch Vermittlung des Pfarrers Herbert Longerich zwei Gussstahlglocken, die aus der Pfarrgemeinde Köln-Meschenich kamen.

  • Einweihung des Kirchturms mit Weihbischof von Twickel

    Am 24. November 2002 weihte Weihbischof von Twickel den Kirchturm ein. Pfarrer Alfons Diekmann und Herbert Longerich begleiten den Weihbischof Max Georg Freiherr von Twickel für die feierliche Einweihung des Turmes in die St-Maria-Königin-Kirche.

  • Die Glocken aus Köln-Meschenich, bevor sie in den Turm gebracht werden

    Links: Die Glocken aus Köln-Meschenich, bevor sie in den Turm gebracht werden. – Rechts: Da im Zweiklang der beiden Glocken aus Köln eine abrundender dritter Ton fehlte, spendeten die politische und die kirchliche Gemeinde Garrel gemeinsam eine dritte Glocke.

  • Wohl mehr als dreißig Jahre sei er, Pfarrer Longerich, wenigstens einmal im Jahr in Falkenberg gewesen und habe oft in der Kirche zelebriert. So war nun seine Überlegung, mit seinem ersparten Geld der Gemeinde Falkenberg zu helfen, dass die Kirche einen Turm erhalte, der die Glocken aufnehmen könne. Zusätzlich zur großzügigen Spende von Pfarrer Longerich wurde eine Spendenaktion in Falkenberg durchgeführt. Außerdem waren noch einige Rücklagen vorhanden, so dass der nötige Betrag von 175.000 € aufgebracht werden konnte. Der Kostenrahmen konnte auch eingehalten werden, weil viele Einwohner Hand- und Spanndienste leisteten, wie beim Einrichten der Baustelle, bei Arbeiten an der Außenanlage, bei der Pflasterung, beim Verlegen von Fliesen. Mit dem Bau des nach den Plänen des Kölner Architekten Hugo Schamrowski erstellten Turmes wurde Frank Griesoph aus Staatsforsten beauftragt. Dieser konnte seinen Vater Clemens in die Bauaufsicht einbinden, der bereits als junger Unternehmer im Jahre 1959 die Falkenberger Kirche gebaut hatte. Am 26. Juli 2002 wurde mit dem Bau begonnen. Das Turmkreuz erstellten Bernd Hilgefort und Kirchenprovisor Bernd Tangemann, eine künstlerische und handwerkliche Meisterleistung. Der Turm ist mit Turmkreuz und Wetterhahn 27,5 Meter hoch. Kirchenschiff und Turm bilden eine wohl proportionierte Einheit. Der alte Dachreiter, der doch seit Jahrzehnten zur Kirche gehörte, wurde restauriert und ohne Hahn über dem Chorraum wieder aufgesetzt. Er trägt weiterhin die alte Glocke, die in den Gottesdiensten zur Wandlung schlägt.
    Weihbischof em. Dr. Max Georg Freiherr von Twickel weihte den Turm am 24. November 2002, dem Christkönigsfest, ein. Den Festgottesdienst feierte er in Konzelebration mit Pfarrer Alfons Diekmann, Pfarrer Longerich und Diakon Hubert Looschen.  Bei der anschließenden Feier hatte Pfarrer Diekmann noch einen Wunsch:

  • Glockenweihe 2003 mit Pfarrer Alfons Diekmann, Heinrich Timmerevers und Herbert Longerich

    Glockenweihe 2003 mit Pfarrer Alfons Diekmann, Heinrich Timmerevers und Herbert Longerich

  • „Es wäre schön, wenn wir noch eine dritte Glocke hätten.“ Für eine solche Errungenschaft würde die Kirchengemeinde Garrel zwei Drittel der Kosten in Höhe von 8.000 € tragen. Der Rest, darauf hoffte Diekmann, könnte von der politischen Gemeinde beigesteuert werden. Dieser Wunsch konnte im darauf folgenden Jahr erfüllt werden. Zur Finanzierung der dritten Glocke sagte Bürgermeister Ludger Mayhaus: „Dass die katholische Kirchengemeinde Garrel und die politische Gemeinde der benachbarten Kapellengemeinde Falkenberg eine Glocke schenken, das ist wohl einmalig in unserer Garreler Geschichte.“ Am 21. März 2003 fuhr eine Gruppe Falkenberger nach Gescher, um beim Gießen der neuen Glocke dabei zu sein. Die Glockenweihe fand am 12. April durch Weihbischof Heinrich Timmerevers statt. „Ein guter Glockenklang erreicht das Herz der Menschen“, sagte der Bischof vor vielen Gläubigen und Ehrengästen. Neben dem Bischof waren Pfarrer Diekmann, Diakon August Böckmann und Pfarrer Longerich aus Köln zur Einweihung gekommen.

  • Bei den nunmehr drei Glocken im neuen Glockenturm handelt es sich um zwei Gussstahlglocken und eine Bronzegussglocke.
    Glocke 1: Gussstahl, Gussjahr 1924, 600 kg – Ton: as’
    geweiht auf den Namen Blasius
    Inschrift: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen
    Glocke 2: Gussstahl, Gussjahr 1924, 350 kg – Ton: c’’
    geweiht auf den Namen Hilarius
    Inschrift: Höre nicht auf zu rufen erhebe deine Stimme wie eine Posaune
    Glocke 3: Bronzeguss, Gussjahr 2003, 150 kg – Ton: es’’
    Inschrift: St. Peter und Paul

     

  • Das Altarkreuz der Kirche stammt vom Neuenkirchener Künstler Ferdinand Starmann. Der Corpus ist aus Holz geschnitzt. Es handelt sich um den größten Corpus, den Ferdinand Starmann angefertigt hat. Die Kreuzbalken wurden von der Familie Gottfried Klüsener-Buschermöhle aus Varrelbusch gestiftet. 2007 stiftete Pfarrer Herbert Longerich zwei Statuen zum Altarkreuz: Johannes und Maria unter dem Kreuz, Größe 160 cm, die aus Lindenholz gefertigt sind. Sie wurden in Einzelanfertigung handgeschnitzt und schließlich koloriert. Das Kunsthaus Bauer in Kevelaer führte diesen Auftrag aus. Der Corpus wurde ebenfalls koloriert, und zwar vom Künstler Starmann aus Neuenkirchen, so dass sich ein einheitliches Gesamtbild ergibt.

  • Fensterbild Maria Königin
    Die drei Fenster links vom Altar bilden ein Triptychon. In der Mitte sieht man Maria als Königin gekrönt, umgeben von einem Sternenkranz. Das Jesuskind auf ihrem Arm ist ebenfalls gekrönt. Im linken Fenster ist zu lesen: „Ob ihres Festtages freuen sich auch die Engel und lobpreisen Gottes Sohn. Ich singe mein Lied dem König“. Im rechten Fenster heißt es (mit einem typisch norddeutschen Rechtschreibfehler): „Laßt uns alle fröhlich sein im Herrn, da wir festlich den Tag der allerheilichsten Jungfrau Maria, der Königin, begehen.“
    Die Idee zu diesem Fensterbild stammt vom früheren Offizial Heinrich Grafenhorst, der auch zustimmte, den Oldenburger Kunstmaler Hermann Holst (1903-1978) mit dem Entwurf zu beauftragen. Hergestellt wurde das Fenster von einem Fensterbauer aus Varel. Das Motiv des Fensterbildes ist auch im Marienhaus als Bild an der Wand zu sehen.