St. Johannes Baptist Gott Raum geben - Katholische Kirche in Garrel

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort/Ouvertüre

Wofür braucht Garrel die Pfarrei St. Johannes Baptist?

Prozess zur Entstehung des Pastoralplans

Auf dem Weg zum Pastoralplan

Sozialraumanalyse für Gesamtpfarrei

Welche weiteren Herausforderungen wird es in den nächsten Jahren geben?

Vorstellung der Ortsteile

Sankt Josef Beverbruch

Sankt Maria Königin Falkenberg

St. Peter und Paul Garrel

Herz Jesu Nikolausdorf

Weiterführende Ziele der Gesamtpfarrei/Was gibt es bei aller Eigenständigkeit der Gemeindeteilen an Gemeinsamkeiten?

Schlusswort/Gebet

 

„Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ (Ps 127, 1)

 

Garrel benötigt die Pfarrei St. Johannes Baptist, damit die Menschen gut leben können. Das ist das Erste und der Auftrag an alle Christen lautet:  das Evangelium zu leben von Tag zu Tag.

Was ist das Evangelium, das Heil? Das Heil ist Jesus Christus, Gott und Mensch, auferstanden und bleibend bei uns, uns inspirierend durch seinen Geist.

Papst Franziskus sagt: Die erste Verkündigung ist: „Jesus Christus liebt dich, er hat sein Leben hingegeben, um dich zu retten, und jetzt ist er jeden Tag lebendig an deiner Seite, um dich zu erleuchten, zu stärken und zu befreien.“ (Evangelii gaudium)

Das wollen wir allen Menschen glaubwürdig bezeugen.

Deswegen ist uns die gelebte Caritas für unser Glaubenszeugnis so wichtig. Deswegen besuchen wir die Kranken, die alten Menschen, die Fremden; deswegen engagieren wir uns für die Kinder in unseren Kindertagesstätten und ermöglichen vielen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch unsere Beratungsdienste wie Schuldnerberatung, Erziehungsberatung, Carla etc. Deswegen taufen, beerdigen, assistieren wir bei den Trauungen möglichst zu den Zeiten, wo es gewünscht wird. Deswegen geben wir jungen Menschen den für sie notwendigen Raum, immer mehr ihre eigene Verantwortung zur Mitgestaltung der Welt in Gemeinschaft wahrzunehmen. Dadurch – so hoffen wir – erwerben sie die Lebenskompetenz, die sie zu sinnvoller Lebensplanung befähigt. 

Einmal wird jeder über sein Leben Rechenschaft zu geben haben.

Wir sind überzeugt, dass allein die Frage gelten wird, ob wir in unserem Leben, durch alle Hindernisse hindurch, dem Nächsten in Jesus zum Du geworden sind (vgl. Mt 25).

In dieser Hingabe an das Leben ereignet sich Kirche, sie ist „Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ (Lumen gentium 1).

Für uns ist die Kirche nach dem Wort des Hl. Augustinus „Gemeinschaft der Liebe im Werden“.

In dem Maße, wie der einzelne sich bemüht, in dieser Liebe zu bleiben, wird auch die Kirche immer mehr zu einer Gemeinschaft der Liebe erbaut. So wollen wir der Vollendung in Gott entgegengehen.

So versuchen wir, Gott Raum zu geben in unserer Wirklichkeit – für jeden.

Deswegen sind uns Gottesdienste wichtig – an jedem Ort unserer Pfarrei. So feiern wir Gebetsgottesdienste mit den Alten und Kranken im Elisabeth Haus, wir beten den Rosenkranz im Mai mit allen auf öffentlichen Plätzen, wir begleiten unsere Trauernden im Gebet für die Verstorbenen auf dem Friedhof, wir beten für unsere Kranken im Nachbarschaftsgebet.

Vor allem laden wir zur  Feier der Hl. Eucharistie ein, um uns selbst im Opfer Christi zu gründen, um diese Liebe anderen schenken zu können.

So hoffen wir, Menschen Leben und Hoffnung über den Tod hinaus glaubwürdig bezeugen zu können.

Wir wollen „Gemeinsam Kirche sein“ und stellen deswegen in je eigener Verantwortung im Folgenden dar, wie wir das in vielfältiger Weise versuchen.

Dem Wort der deutschen Bischöfe folgend vertrauen wir darauf, „dass dort, wo sich Menschen von der Freude des Evangeliums ergreifen lassen, die Kirche wächst und der Glaube Zukunft hat“ (Die deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“, S. 56).

Jeder kann sich ergreifen lassen und seine Gaben in den Dienst für die anderen stellen. So versuchen wir, Charismen orientiert zu sein im gläubigen Bewusstsein, dass Gott keinem alles gibt, aber auch keinem nichts.

Wir sind überzeugt: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“ (Papst Benedikt XVI.).

Unsere Zukunft empfehlen wir Gott.

Dafür braucht es die Pfarrei St. Johannes Baptist Garrel.

Dafür steht die Kirche mit all ihren Initiativen und Einrichtungen in Beverbruch, Falkenberg, Garrel und Nikolausdorf. So versuchen wir dem Menschen von heut zu dienen, vor allem den Armen und Bedrängten aller Art (Gaudium et spes).

So hoffen wir, immer mehr Christen zu werden.

Eine Steuerungsgruppe wurde am 16.03.15 vom Pfarreirat eingesetzt. Zu dieser gehören:

Ø  Pastor Paul Horst

Ø  Rolf Göken

Ø  Melanie Tangemann

Ø  Bernadette Abeling

Ø  Michaela Möllmann

Ø  Moderator Stefan Honsel

Der Weg zum Pastoralplan:

23.01.15-24.01.15:     Klausurtagung in Vechta mit Vorstellen der wichtigsten Optionen eines Pastoralplans

16.03.15:                  Pfarreiratssitzung mit Workshop zum Pastoralplan; Gründung einer Steuerungsgruppe

06.05.15:                  1.Treffen der Steuerungsgruppe mit Planung des weiteren Ablaufs und Aufgabe für die Ortsausschüsse

22.07.15:                  Vorstellen der aktuellen Ergebnisse im Pfarreirat; Anzahl der Vereine/ Gruppen und Mitglieder; Festlegen der weiteren Vorgehensweise

14.09.15:                  2. Treffen Steuerungsgruppe; Aufgabe an die Ortsausschüsse: Wofür brauchen wir die Kirche?

10.11.15:                  Vorstellen des aktuellen Sachstands im Pfarreirat

16.11.15:                  3. Treffen Steuerungsgruppe: Zusammentragen der bisherigen Ergebnisse

07.03.16:                  4. Treffen Steuerungsgruppe: Aufstellen eines Zeitplans; Erstellen einer Gliederung; Auftrag an die Teilnehmer die einzelnen Teile zu formulieren

07.06.16:                  5. Treffen Steuerungsgruppe: Zusammentragen aller Ergebnisse; Änderungs-/Verbesserungsvorschläge;

30.08.16:                  6.Treffen Steuerungsgruppe: letzte Änderungswünsche/Verbesserungen; Formulieren von gemeinsamen Zielen

07.11.16:                  7.Treffen Steuerungsgruppe: letzte Abstimmungen

Nov./Dez. 16:            Vorstellung des Pastoralplans im Pfarreirat;                              

11.01.17:                  Vorstellung des Pastoralplans im Kirchenausschuss

Januar 2017:              Veröffentlichung des Pastoralplans

Die erste Kirche in Garrel war eine Kapelle, gebaut im Jahr 1570; hierfür gibt es allerdings keinen historischen Beweis. Es bleibt auch die Frage offen, ob und wo die Garreler vorher die Heilige Messe gefeiert haben. Die erste schriftliche Nachricht über eine Kirche in Garrel stammt aus dem Jahr 1651, als der Krapendorfer Pfarrer Covers einen Visitationsbericht vorlegte.
Die Pfarrgemeinde Sankt Johannes Baptist hat eine fast 150jährige Geschichte. Im Jahre 1872 wurde die Gemeinde von der Mutterpfarrei Krapendorf abgepfarrt und selbstständig. Die ein Jahr früher (1871) fertiggestellte Kirche erhielt das Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus. Vor Einsegnung der Pfarrkirche gab es eine Kapelle, die Johannes dem Täufer geweiht war. Der Standort der Kapelle war an der Hauptstraße 38 (heute Saal „Zum Schäfer“). 1964/65 wurde die Pfarrkirche um ein großes Querschiff erweitert. Mit den 1200 Sitzplätzen ist St. Peter und Paul die größte Kirche im Offizialatsbezirk Vechta. Ab dem Jahr 2016 wird ein Umbau der Pfarrkirche geplant, um die Zahl der Plätze zu reduzieren und Platz zu schaffen für Gottesdienste und Andachten in kleinen Gruppen. Außerdem sollen die Räumlichkeiten des Johanneshauses untergebracht werden, sodass in Garrel ein neues Zentrum für Gottesdienst und (Gemeinde-)Leben entstehen kann.
Rund um Garrel entstanden vier Ortsteile: Beverbruch, Nikolausdorf, Falkenberg und Varrelbusch. Der Wunsch der Einwohner nach einer eigenen Kirche erfüllte sich für Beverbruch (St. Josef, 1925), Nikolausdorf (Herz-Jesu, 1921), Falkenberg (Maria-Königin, 1950) und Varrelbusch (Sankt Marien, 1923). Zum Erhalt der Kirchen in Falkenberg, Beverbruch und Nikolausdorf gibt es Fördervereine. Zu jeder Kirche gehört ein Friedhof, auf denen Verstorbene aller Konfessionen und ohne Konfession die letzte Ruhe finden. 

Der Ortsteil Varrelbusch gehört politisch zur Gemeinde Garrel, kirchlich zu Sankt Marien Bethen-Kellerhöhe-Varrelbusch. Während Garrel dem Dekanat Friesoythe angeschlossen ist, gehört Varrelbusch zu Cloppenburg.
Die Kirche bzw. die Katholiken in den Dörfern sind ein wichtiger Faktor für das örtliche Leben, für den Zusammenhalt und die Dorfgemeinschaft. Das ist in Garrel deutlich weniger ausgeprägt.
Das eigene dörfliche Leben und der Wunsch nach einer Entwicklung der Dörfer wird von der politischen Gemeinde gefördert und spiegelt sich in den Einrichtungen wieder. In allen Ortsteilen gibt es Einrichtungen für den Sport. Zusätzlich stellt die Kirche Räumlichkeiten für die Vereine und für Bildungsveranstaltungen bereit (Pfarrheime). Als Träger öffentlicher Einrichtungen treten die politische Gemeinde und die Pfarrgemeinde auf. Dabei gibt es eine gute Zusammenarbeit und Abstimmung in allen Fragen.
Kirchliche Kindergärten: Sankt Peter und Paul Garrel, Sankt Johannes Garrel, Sankt Nikolaus Nikolausdorf. Weitere Kindergärtentagesstätten: St. Christophorus Tweel, Barbara Kindergarten Garrel, Josef-Kindergarten Beverbruch. Die Kinder aus Falkenberg besuchen den Varrelbuscher Kindergarten Sankt Marien.
In Garrel, in allen Kirchdörfern und in Tweel gibt es eine Katholische Grundschule. Schüler ab Klasse fünf gehen zur Oberschule Garrel oder wechseln zu einem Gymnasium in Cloppenburg.
Das Leben in der Gemeinde wird wesentlich getragen von vielen Vereinen und Einrichtungen, im gesamten Gemeindegebiet sind es über 100. 
In der Gemeinde Garrel wurde in den 60er Jahren damit begonnen, Bauplätze für die Einwohner zu erschließen und Arbeitsplätze zu schaffen. So ist es in den letzten 50 Jahren möglich geworden, dass viele Familien ein eigenes Haus bauen konnten. Davon profitieren nicht nur Garrel, sondern auch die Kirchdörfer. Bauplätze in den Dörfern werden überwiegend von Personen gekauft, die hier geboren sind. Das stärkt die Zusammengehörigkeit.
In Handel, Handwerk, Gewerbe und Industrie gibt es etwa 4.500 versicherungspflichtige Arbeitsplätze. Viele Menschen kommen zur Arbeit nach Garrel, die Garreler arbeiten – wenn nicht am Ort - in Cloppenburg, Oldenburg, Bremen und anderen Orten.
In den Industriegebieten haben sich Firmen aus vielen Branchen angesiedelt, viele von Garrelern gegründet. Schwerpunkte sind die Nahrungsmittelindustrie mit den vorgelagerten Betrieben, der Metallbau, Betriebe aus dem Bereich Bau und weiteren Gewerken. Zwei große Schlachtereien und zwei fleischverarbeitende Betriebe haben zur Folge, dass es viele Leih- und Werkvertragsarbeiter gibt, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Die Landwirtschaft ist der vielleicht bedeutendste Erwerbszweig. Handel und Dienstleister gewährleisten, dass alle Bedingungen für die Daseinsvorsorge gegeben sind. Die Arbeitslosenquote liegt in der Gemeinde immer unter dem Durchschnitt der Quote für Deutschland.

Im Jahr 2016 gehören dem Rat der Gemeinde 28 Ratsfrauen und –männer an. Die CDU stellt 17, die SPD 4, die BFG 5 und die FDP 2 Mitglieder. Erstmals ist im Rat die BFG (Bürger für Garrel) vertreten, die hervorgegangen ist aus der CDG (Christdemokraten Garrel). Die Arbeit im Rat erfolgte in der Vergangenheit oft geräuschlos, ohne hitzige öffentliche Debatten, oft parteiübergreifend.
Die Pfarrgemeinde findet im Rat die Unterstützung bei Anträgen.
Die Gemeinde ist in elf Bezirke eingeteilt, davon gehören acht zum Einzugsgebiet der Pfarrgemeinde Sankt Johannes Baptist.
Rat und Verwaltung sind weiterhin bestrebt, neue Baugebiete für den privaten Wohnungsbau zu erschießen. Damit einher geht die Entwicklung der Einwohnerzahl. 1960 lebten 6486 Menschen in der Gemeinde. 1980 waren es 8498 und Ende 2015 bereits 14.192. Am 31.12.2015 betrug der Anteil der Katholiken 62,8 Prozent (8915) und ist im Vergleich zu früher deutlich gesunken. Der prozentuale Rückgang erklärt sich auch durch den starken Zuzug russlanddeutscher Einwohner und den Zuzug neuer Bürger. Zur evangelischen Konfession bekannten sich 15,5 Prozent (2206), andere Religionen und Konfessionslose machen 21,6 Prozent der Einwohner aus.
Die Einwohnerzahl Garrels steigt ständig weiter an. Die Ursache liegt wesentlich am Zuzug. Die Zahl der Katholiken stagniert. Seit dem Jahr 2000 werden zwischen 150 und 170 Kinder geboren. Bis 1971 gab es regelmäßig über 200 Geburten. Den größten Jahrgang bilden die im Jahr 1961 Geborenen (275). Bei einem Bevölkerungsanteil von 60 Prozent der Katholiken und 150 bis 170 Geburten gibt es pro Jahrgang etwa 80 Täuflinge, Erstkommunionkinder und Firmlinge. Pro Jahr sterben 50 bis 60 Katholiken. Die Sonntagsgottesdienste (im Jahr 2016 sind es sieben am Wochenende) werden von 600 Gläubigen besucht.

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden ist die Gemeinde Garrel somit eine junge und wachsende Gemeinde.

Zum Seelsorgeteam gehören Pfarrer Paul Horst, Pater Thomas Chediath, Pfarrer Aby Puthukulangara, Pastoralreferentin Melanie Schreiber, Diakon August Böckmann und Diakon Hubert Looschen. Der offizielle Stellenplan des Offizialates sieht einen Pfarrer, einen Priester der Weltkirche und eine/n Pastoralreferentin/en vor.

Wenn wir uns die Gesellschaft anschauen, befindet sie sich in vielerlei Hinsicht im Umbruch.

Während einerseits die digitale Kommunikation und die permanente Effizienzsteigerung zu einer immer stärkeren globalen Vernetzung führen, ist eine zunehmende Individualisierung der Menschen zu beobachten. Dies kann zu Vereinsamung und Isolation der Menschen führen.

Die höhere Lebenserwartung bei gleichzeitigem Rückgang der Geburtenzahlen führt zu einer deutlich veränderten Altersstruktur.

Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Trends unterliegt auch die Situation der Kirche starken Veränderungen. Kinder erfahren in ihren Familien immer weniger eine "christliche Prägung" und werden nicht mehr durchgehend durch ihre Eltern nach der Taufe in die kirchliche Tradition hineingeführt.

Früher konnte man von recht geschlossenen Konfessionskernen ausgehen. Familiengruppen hielten Gemeinden zusammen. Heute begegnen wir Familien, die kaum noch auf gleichgesinnte Familien im Glauben treffen; etwa im Beruf, in Vereinen oder bei den Geschäften im Alltag.

Hinzu kommt, dass innerhalb der Familien oftmals ebenso eine gespaltene Situation vorzufinden ist. Viele Paare können ihren Kindern ihren Glauben nicht gemeinsam weitergeben, da nur einer von ihnen glaubt. Dieses verschärft sich durch viele Alleinerziehende und 'Patchwork'-Familien.

Durch die zunehmende Überalterung in den Gottesdiensten folgen den vielen älteren, aus der christlichen Tradition geprägten Menschen, immer weniger jüngere Leute, die den Glauben weitergeben. Damit drohen Traditionen und Glaubensformen zu verdunsten.

Am 9. Juni 1925 wurde die erste Kapelle in Beverbruch eingeweiht. Nach und nach entstanden schon in dieser Zeit eine Bücherei und ein Kirchenchor. Gegen Ende des Jahres 1948 wurde der Friedhof fertiggestellt. Dieser wurde am 2.11.1948 geweiht. Im Laufe der Jahre wurde die Kapelle für die wachsende Gemeinde zu klein. Deshalb wurde im Sommer 1953 ein Erweiterungsbau errichtet und am Buß- und Bettag feierlich eingeweiht. Seit dem Bau des neuen Kirchenturmes 1962 ist die heutige Gestalt des Gotteshauses vollendet. Im Juli 1976 wurde dann auch noch die Friedhofskapelle fertiggestellt. Als 1978 die Seelsorgestelle in Beverbruch aufgrund des steigenden Priestermangels nicht wieder besetzt werden konnte, haben die Garreler Geistlichen die Seelsorge übernommen
Nach der Fusion zu St. Johannes Baptist wurde der Förderverein St. Josef Beverbruch gegründet. Dieser Verein setzt sich für die Erhaltung der Kirche und das kirchliche Leben in Beverbruch ein. Bis heute verbindet die Dorfbewohner von Beverbruch ein stark ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl, was den Erfolg der Dorfgemeinschaft ausmacht.

Im Rahmen der Dorferneuerung sind die Umgestaltung des Friedhofs und die Sanierung der Friedhofskapelle zu nennen. Das Friedhofsgelände ist durch die Umgestaltung zu einem zentralen Punkt in der Dorfmitte geworden. Die Kirchenrenovierung 2014 ist ebenfalls mit großer Unterstützung von den Beverbruchern und dem Förderverein realisiert worden.

Viele Aufgaben wurden dabei von den Dorfbewohnern selbst ausgeführt. Hieran ist auch das Interesse zu erkennen, die Kirche in Beverbruch zu erhalten und zu unterstützen.

Das Josefhaus mit der Bücherei ist ein fester Bestandteil des Beverbrucher Ortskerns. Es ist ein lebendiger und beliebter Treffpunkt aller Generationen. Viele Vereine und Gruppen nutzen das Josefhaus regelmäßig. Angefangen bei der Mutter-Kind- Gruppe, Messdiener, der Frauen MC, die Landjugend, der Kinder- und Jugendchor, Projektchor, Senioren, Ortsausschuss, Pfarreirat, Beverbrucher Begegnung e.V. bis hin zu Angeboten vom Bildungswerk in diesen Räumen. Auch die Agapefeier, das Ostereieressen in der Osternacht und die Kinderbibelwoche werden in diesen Räumen abgehalten. Die vielen Vereine und Gruppen sind für jeden offen. Dieses gilt für den Projektchor, der sich immer über neue Sänger freut genauso wie für die DJK. Jeder Verein/jede Gruppe steht für die verschiedenen Interessen, sodass jeder etwas finden kann.

Ein anderer zentraler Ort ist die katholische Grundschule Beverbruch/Nikolausdorf. Als katholische Grundschule wird über den Religionsunterricht hinaus zusammen mit den Eltern und Lehrern eine Grundlage des christlichen Glaubens vermittelt. Die Grundschule hat Unterstützung bei verschiedenen Veranstaltungen durch den Förderverein Grundschule Beverbruch/Nikolausdorf. Direkt an die Schule angegliedert ist der Josef Kindergarten Beverbruch mit der Gemeinde Garrel als Träger. Der Kindergarten hat zurzeit nur eine Gruppe.
An der anderen Seite der Schule ist die Turnhalle angegliedert mit den zusätzlichen Übungsräumen des Musikvereins Beverbruch. Der Musikverein Beverbruch gestaltet Gottesdienste mit, geleitet die Erstkommunionkinder auf dem Weg zur Kirche und spielt auf Geburtstagen, Schützenfesten, sodass die Schützenbrüder von Beverbruch musikalisch begleitet werden können. Außerdem gibt es noch den Bürgerverein Beverbruch und die Interessengemeinschaft für Behinderte in Beverbruch, die ihre Mitglieder in der gesamten Gemeinde Garrel hat.

Wir haben wahrgenommen, dass wir in Beverbruch die Gemeinschaft im kirchlichen Leben ausbauen und erhalten wollen. Deshalb ist unser 1. Ziel für den Pastoralplan die Gemeinschaft zu fördern.
Dieses wollen wir unterstützen durch das Einbinden der verschiedenen Vereine bei der Gottesdienstgestaltung, zum Beispiel Krabbelgottesdienste, Erntedankgottesdienste usw. Außerdem möchten wir zusammen mit dem Bürgerverein Neuankömmlinge begrüßen.

Ein weiteres Ziel des Pastoralplans ist es, die älteren Menschen trotz Erkrankungen sozial zu integrieren.

Daher wurde im Frühjahr 2016 der Verein „Beverbrucher Begegnung“ gegründet. Der gemeinnützige Verein betreut an zwei Tagen pro Woche ältere Menschen. Dank dieses Angebotes werden die Angehörigen entlastet. Die betreuten Senioren haben die Möglichkeit zu sozialen Kontakten, auch wenn sie eingeschränkt oder nicht mobil sind. Es wird zusammen gekocht, gebastelt oder andere Aktivitäten durchgeführt. Am Donnerstagnachmittag besteht die Möglichkeit in Begleitung die Heilige Messe zu besuchen. Für die Begleitung zur Heiligen Messe versuchen wir noch zusätzliche Ehrenamtliche zu gewinnen.

So versuchen wir in Beverbruch immer mehr lebendige und einladende Gemeinschaft zu werden.

Die Pfarrgemeinde Maria Königin Falkenberg ist die kleinste und jüngste Gemeinde der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Garrel.

Die im Jahr 1919 gegründete Bauernschaft Falkenberg ist geprägt durch ihre ländliche Struktur mit klar gegliedertem Ortskern. In den Siedlungen wie auch im Außenbereich haben wir gewachsene Nachbarschaften, Straßengemeinschaften, Dorfgemeinschaft.

Auch Menschen mit Migrationshintergrund haben hier eine neue Heimat gefunden und sind, aufgrund der Struktur des Dorfes, soweit sie es selber möchten, mit in die Gemeinschaft integriert. Eine so genannte „Ghetto-Bildung“, wie man es von größeren Ortschaften her kennt, gibt es hier nicht.

Wir finden hier landwirtschaftliche Betriebe, kleinere Gewerbebetriebe, eine Gaststätte mit Saalbetrieb, eine Turnhalle, die Klassen 1 und 2 der katholischen Grundschule Varrelbusch – Falkenberg  (den Kindergarten, sowie die Grundschulklassen 3 und 4 besuchen die Falkenberger Kinder in Varrelbusch).

Seit der Gründung des Ortes war es den Falkenbergern ein wichtiges Anliegen, eine eigene Kirche zu haben. So wurde im Jahr 1948 der Kapellenbauverein gegründet. Dank unermüdlichem Einsatz konnte im Mai 1959 mit dem Bau der Kirche begonnen werden, die dann am 20.12.1959 eingeweiht wurde. Im Jahr 2002 erhielt die Kirche einen Kirchturm. Dies war ebenfalls ein lang gehegter Wunsch, weil bereits zwei Glocken vorhanden waren. Zum Glockenturm  kam 2003 eine dritte  Glocke hinzu. Das marode gewordene Dach der Kirche und des ehem. Jugendheimes wurden 2008 renoviert und 2009 folgten die Erneuerung des Holzfußbodens im Kirchenraum und die Anschaffung neuer Kirchenbänke. All diese Arbeiten wären ohne die hohe Spendenbereitschaft und tatkräftige Mitarbeit vieler nicht möglich gewesen. Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich auch die in Falkenberg lebenden Nichtkatholiken hier aktiv mit einbringen.

Die Kirche stellt für uns Falkenberger nicht nur den Mittelpunkt des Ortes dar, sondern ist immer wieder auch ein wichtiger Anlaufpunkt. Neben der Feier der Eucharistie, Trauungen, Taufen etc. werden hier auch spontan Nachbarschaftsgebete für schwer Erkrankte gehalten. Auch als Kraftquelle oder Ruhepol ist sie vielen wichtig. Häufig wird kurz eine Kerze entzündet, ein Gebet gesprochen und ein Moment lang inne gehalten. Den besonderen Reiz unserer recht kleinen Kirche wissen auch „Auswärtige“ zu schätzen. Hier entsteht auch in kleinerer Runde, mit wenigen Anwesenden, das Gefühl von Gemeinschaft.

Nach der Fertigstellung der Kirche wurden 1962 ein Pfarrhaus sowie ein großer Raum als Verbindung zwischen Kirche und Pfarrhaus gebaut. Dieser große Raum wurde als Jugendheim genutzt. Da der Raum jedoch auf Dauer zu klein wurde, um allen kirchlichen Gruppen gerecht werden zu können, wurde überlegt, ein Pfarrheim zu bauen. Im Juli 1991 konnte das „Marienhaus“ dank vieler helfender Hände und Unterstützer eingeweiht werden.

Das Marienhaus ist ein Ort der Begegnung. Hier treffen sich regelmäßig u.a. die KLJB, die Mutter-Kind-Gruppe, Senioren, FrauenMC, Mädchengruppen und Schola. Darüber hinaus werden vom kath. Bildungswerk verschiedene Aktionen angeboten.  Auch wird dieses gerne für Begegnungen der gesamten Gemeinde genutzt, z.B. zur Kaffee-Tafel nach dem Gebet des Kreuzwegs auf dem Friedhof, bei der Nikolausaktion der Landjugend, nach dem Adventskonzert des Musikvereins oder auch zum Abschluss der Fronleichnamsprozession.

Nachdem Kirche, Pfarrhaus und Jugendheim fertig gestellt waren, wurde 1962 der Friedhof angelegt, so dass die Verstorbenen nicht mehr in Garrel beerdigt werden mussten. Hinzu kam 1975 die Friedhofskapelle, und auch der Vorplatz wurde gestaltet. Der zweite, stufenlose Eingang wurde 1994 erstellt und ein Friedhofswagen angeschafft. Die Pflasterung der Wege auf dem Friedhof wurde vor einigen Jahren in Eigenleistung erneuert. Da sich immer wieder Gemeindemitglieder motivieren lassen, hierbei mitzutun bzw. Geld- oder Sachspenden zu leisten, können die Kosten für die Grabstelleninhaber derzeit auf einem niedrigen Niveau gehalten werden. Wir hoffen, dass das in dieser Form noch lange möglich ist.

Nach den ersten Treffen des Pfarreirates und der Steuerungsgruppe zum Thema Pastoralplan haben wir uns vor Ort im Gemeindeausschuss mit dem Thema beschäftigt und zu Beginn eine Bestandsaufnahme aller ortsansässigen Gruppen und Vereine gemacht.

Hier finden sich u.a. der Sportverein, Musikverein, Schützenverein, KLJB, Schola, Mädchengruppe, Frauen MC, Seniorengemeinschaft, Bürgerverein, um nur einige zu nennen. Insgesamt sind wir auf 15 Vereine und Gruppen gekommen, dabei wurden die vielen vor Ort zu findenden Kleingruppen (Handarbeitsgruppen, Straßengemeinschaften u.Ä.) nicht mit berücksichtigt.

Zusätzlich zu den einzelnen Vereinen haben wir versucht, auch die Mitgliederzahlen zu erfassen, um zu sehen, wie viele Menschen sich vor Ort engagieren. Hier durften wir feststellen, dass insgesamt mehr als doppelt so viele Mitglieder in den einzelnen Gruppen und Vereinen zu finden sind wie der Ort Einwohner hat. Eine beachtliche Zahl von Menschen, die sich engagieren.

Im Anschluss an diese Bestandsaufnahme haben wir uns die einzelnen Gruppen und Vereine etwas näher angesehen. Wir konnten hierbei feststellen, dass auch eine Vernetzung der unterschiedlichen Gruppen und Vereine untereinander stattfindet (z. B. unterstützt der Schützenverein die KLJB bei der Durchführung der jährlich stattfindenden „Crazy-Summer-Night“, der Musikverein sorgt für die musikalische Umrahmung kirchlicher Feste und Veranstaltungen).

Uns war es darüber hinaus wichtig herauszufinden, ob wir als Kirche in irgendeinem Bereich unterstützend tätig werden können, welche Personen nicht erreicht werden mit den vorhandenen Angeboten, wie wir Menschen motivieren können, aktiv Kirche und kirchliches Gemeindeleben mitzugestalten. Selbstkritisch haben wir auch die angebotenen Aktionen betrachtet. Erreichen wir die Menschen, werden einige Angebote eventuell nicht mehr oder nicht mehr so gut angenommen? Diese Betrachtungen wollen wir auch künftig weiter führen und bei Bedarf bestehende Konzepte überarbeiten.

Wir haben uns aber auch mit der Frage beschäftigt, ob wir als Gemeinde den einzelnen Menschen vor Ort noch wahrnehmen. Wo gibt es Not, Armut? Braucht jemand unsere Hilfe?  Bei dieser Betrachtung haben wir festgestellt, dass der caritative Gedanke besonders in den Nachbarschaften sehr ausgeprägt ist. Es wird sich untereinander geholfen, Kranke werden besucht, durch Anbieten einer Mitfahrgelegenheit der Besuch des Gottesdienstes ermöglicht, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Im Anschluss daran haben wir uns in einer lebhaften Diskussion mit dem Thema auseinandergesetzt, wo wir uns als Kirche selber eigentlich sehen, was unser persönliches Ziel / Anliegen ist. Wir sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass es jedem von uns wichtig ist, Kirche vor Ort zu haben. Durch unser aktives Mitwirken und unser Glaubenszeugnis wollen wir uns persönlich für den Erhalt des religiösen Lebens und der Gemeinschaft vor Ort einsetzen. Wir sind darüber hinaus zu der Erkenntnis gelangt, dass der „Christliche Grundgedanke“ bei sehr vielen vorhanden ist, von denen wir vermuten, dass sie „kirchenfern“ sind. Ein wichtiger Punkt, der einem Kraft und Mut für das eigene Engagement gibt.

Als Schwerpunkte für die Arbeit in den kommenden Jahren haben wir uns bewusst keine speziellen Bereiche (wie z. B. Messdienerarbeit) herausgesucht, da wir in die vorhandenen und gut funktionierenden Strukturen nicht eingreifen wollen. Wir werden diese Bereiche aber immer wieder neu betrachten, um bei möglichem Handlungsbedarf einzugreifen. Auch haben wir den Fokus nicht auf eine spezielle Altersgruppe (Jugendliche, Senioren o.ä.) gelegt.

Wir sind froh und dankbar, dass bereits viele Personen am Gemeindeleben aktiv teilnehmen und dieses versuchen wir auch in Zukunft aufrecht zu erhalten.

Dieses kann/soll unter anderem durch zeitlich begrenzte Projekte geschehen, wie z.B. durch die Umstrukturierung des Krippenaufbaus zu Weihnachten (diese Aufgabe wird derzeit von den Mitgliedern des Gemeindeausschusses übernommen). Weiterhin überlegen wir, Gottesdienste auch mal in anderen Formen oder an anderen Orten zu feiern (z. B. zu Erntedank). Hier wollen wir dann auch gezielt versuchen, einzelne Gruppen oder Personenkreise mit einzubeziehen. Diese Vorgehensweise hat sich bereits bei der Gestaltung des Lebendigen Adventskalenders gut bewährt, hier kooperieren wir mit der Grundschule.

Wichtig ist es uns, niemanden auszugrenzen und durch unser eigenes Tun und Handeln möglichst auch weiterhin viele zum Mitmachen zu bewegen. Denn dadurch schaffen wir es Begegnung untereinander und zu Gott zu fördern.

Der Gemeindeteil Garrel wird geprägt von:

Ø  Fürbitte-Buch

Ø  Gottesdienste im Elisabeth-Haus

Ø  Jeden Werktag Heilige Messe 

Ø  Jugendgottesdienste

Ø  Lichterandacht beten

Ø  Tag der Kranken

Ø  Tauftreff

Ø  Treffpunkt Friedhof

Ø  Wallfahrten

 Im Gemeindeteil Garrel gibt es folgende kirchliche Vereine:
Kreuzbund, KLJB Garrel, Kolpingsfamilie, Kolping-Gesangsteam, Gesangverein „Cäcilia“, Kinder- und Jugendchor, Meßdienergruppe, St. Johannes Schützengilde, Seniorengruppe, Mann ü 60, Katholisches Bildungswerk, Garreler Bürgerstiftung Lüttke Lüe, Frauen-MC, Alleinlebende Frauen, Mutter-Kind-Gruppen, DJK

Mit folgenden außerkirchlichen Vereinen gibt es regelmäßig eine gute Zusammenarbeit:
Musikverein Garrel, DRK, Jagdhornbläsergruppe, Spielmannzug

Was sind die Herausforderungen mit Blick auf die nächsten Jahre und welche Entwicklungen spielen eine Rolle?

Ø  Herausfinden, was die Menschen bewegt

Ø  Neue Form der Liturgie ggf. auch an neuen Orten finden

Ø  Traditionen erhalten z.B. Erntedank, Martinsumzug, Krippenspiel an Heiligabend

Ziele für die nächsten Jahre

Aus dem Gemeindeausschuss heraus kamen folgende Leitgedanken: Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, Jugendarbeit und Events.

Öffentlichkeitsarbeit

Wir möchten überlegen, wie wir in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter sein können. Es ist zu klären wie die Homepage der Pfarrei, die Pressearbeit, die eigenen Veröffentlichungsmedien optimiert werden können. Auf diesem Wege möchten wir Menschen erreichen, die mit den bisherigen Medien nicht mehr erreicht werden, um so unsere frohe Botschaft zu allen Menschen zu bringen, denn sie hilft zu leben.

Jugendarbeit / Events

Die Jugendarbeit muss fortgeschrieben werden und auf aktuelle Fragen der Zielgruppe Antworten geben. Das gilt für alle Vereine, Verbände und Gruppierungen, die Angebote im Bereich der Jugendpastoral machen, denn „Jugend“ ist Gegenwart von Kirche. Wie sind erwachsene Ehrenamtliche in die Verantwortung zu nehmen, um mehr Kontinuität in diesem Feld der Pastoral zu gewährleisten? Auch die Vereinbarkeit von Jugendarbeit und Schule muss dabei neu in den Blick genommen werden. In diesem Zusammenhang sind die kath. Grundschule und die Oberschule wichtige Kooperationspartner vor Ort.

Neben den bestehenden Angeboten müssen neue Formen für Jugendliche entwickelt werden, sodass diese Ihren Glauben in Gemeinschaft leben können u. a. durch Events neue Berührungsmöglichkeiten mit dem Glauben schaffen. Das wird dann möglicherweise die Konsequenz haben, dass eine Einmaligkeit zugelassen werden muss und nicht zu ver- bzw. beurteilen ist. Um dafür Ressourcen freizusetzen muss der Mut aufgebracht werden, sich von alten Formen und Strukturen zu trennen.

Die Zelt- und Ferienlager sind weiter zu unterstützen, da sich hier große Chancen auftun, um Kinder und Jugendliche für Jesus Christus zu begeistern, ebenso die Zusammenarbeit mit der KÖB, die ein wichtiger Partner in der Kinder- und Jugendarbeit ist.

Um an diesen Zielen weiter zu arbeiten, sind die dafür benötigten finanziellen Mittel bereitzustellen.

Was trägt die Gemeinde vor Ort dazu bei, damit im Sinne des Vorwortes die Menschen gut leben können und dass das Evangelium von Tag zu Tag gelebt wird?

Im Nächsten begegnet uns Christus und deshalb suchen wir und leben wir die Gemeinschaft mit ihm.

Wir versuchen selbst Vorbild und Beispiel im Glauben zu sein. Selbst Suchender und Fragender zu bleiben.

Eine Willkommenskultur zu entwickeln und zu festigen, denn alle Menschen sind zum Leben in Fülle berufen.

Was wollen wir dazu beitragen, dass die Kirche am Ort auch künftig weiterhin lebendig und missionarisch bleibt? Wo wird spürbar, dass hier das Evangelium gelebt und bezeugt wird?

Indem das Wort Gottes im Kontext zum Alltag verkündet wird, möchten wir bewirken, dass das Evangelium den Menschen erreicht, ihm Gottes Wege aufweist, von ihm verstanden und angenommen wird.

Damit das geschehen kann, wollen wir Menschen ermutigen, befähigen und stärken, ihre Charismen und Fähigkeiten zu entdecken und einzusetzen. Dazu ist auch weiterhin hauptamtliches Personal nötig. Den Glauben im Alltag erfahrbar zu machen ist Aufgabe aller Christen. Durch Taufe und Firmung sind wir dazu befähigt.

Ein wesentlicher Teil des Lebens unserer Pfarrei vollzieht sich in den Kirchen. Die Kirchenräume sind zumeist drauf angelegt, möglichst vielen Menschen Platz und in der Regel Heiligen Messen einen entsprechenden Rahmen zu bieten.

Es gilt, die Kirchenräume für ein „Mehr“ an gottesdienstlichen Möglichkeiten zu öffnen und den Gottesdienstbesuchern gelingende Begegnungen mit Gott und untereinander zu ermöglichen. Dazu müssen alle Kirchenräume in ihrer Funktionalität und Ausgestaltung immer neu überdacht und angepasst werden. (Umbau der Pfarrkirche Garrel) Der tägliche Gottesdienst, die Begegnung mit Christus in der Eucharistie ist die Mitte unseres christlichen Glaubens, was uns zum Handeln motiviert und woraus wir das Leben zu gestalten versuchen. Auch Treffen kleinerer Gruppen und die Ausrichtung von unterschiedlichen Gebetsformen und Aktionen sind zu realisieren.

Um zukünftig weiter missionarisch und lebendig vor Ort den Glauben zu leben, braucht es ein Umdenken in unserer „Haltung“. Wir müssen immer mehr dorthin gehen, wo die Menschen sind und nicht erwarten, dass sie zu uns kommen, z. B. Treffpunkt Friedhof.

Was benötigen wir, damit wir diese Ziele erreichen können?

Gewinnung/Förderung von Ehrenamtlichen

Zur Erreichung der in diesem Pastoralplan gesetzten Ziele bedarf es der Unterstützung ehrenamtlicher Personen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich eigenverantwortlich kreativ tätig sind und durch entsprechende Maßnahmen wie Fortbildungsangebote auf ihre Aufgaben vorbereitet sowie fortgebildet werden. Gewonnen werden diese Personen durch direkte persönliche Ansprache, durch Werbung im Pfarrbrief, auf der Homepage und in den Printmedien. Ein regelmäßiger Informationsaustausch aller Akteure fördert die Gemeinschaft und ermöglicht einen regen Austausch aller Beteiligten.  

Als selbstverständlich sind lobende Worte der Anerkennung für Engagement und geleistete Arbeit bis hin zu Eventveranstaltungen bei Erreichen größerer Meilensteine zu sehen.

In Zukunft wird überlegt, wie wir dem Ehrenamt mehr Anerkennung zukommen lassen können. Dafür wird ein Koordinationsteam gebildet.

Immobilien

Voraussetzung einer funktionierenden Umsetzung und dauerhaften Sicherstellung der Pastoral in der Kirchengemeinde Garrel sind bedarfsgerecht zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten. Diese sollten zweckdienlich, hell bzw. lichtdurchflutet, barrierefrei erreichbar und je nach Bedarf multimedial ausgestattet sein. Zurzeit befinden sich Räumlichkeiten für Vereine und Gruppen im Johannes-Haus. Da das Haus jedoch komplett saniert werden muss und die Ausstattung stark veraltet ist, werden von den Gremien bezüglich der Immobilie verschiedene Optionen geprüft. Aus Sicht des Gemeindeausschusses werden folgende Räume benötigt:

Ø  Eine kleine Kapelle zur stillen Anbetung

Ø  Ein entsprechender Raum für die Bücherei

Ø  Ein Raum (Saal) mit multimedialer Ausstattung für größere Veranstaltungen

Ø  mehrere Arbeitsräume für die einzelnen Vereine und Gruppen, ebenfalls multimedial ausgestattet

Ø  Ein Mutter-Kind-Raum mit kindgerechter Ausstattung

Ø  Eine Küche

Ø  Sanitärräume

Des Weiteren sind bauliche Maßnahmen bei der Kirche St. Peter und Paul zwingend notwendig.

Neben den energetischen Baumaßnahmen steht für die Kirchengemeinde die Umgestaltung/ Neugestaltung des Kirchenraumes im Vordergrund.

Die verantwortlichen Gremien überlegen zur Zeit, wie im Kirchenraum St. Peter und Paul bei den Gottesdiensten mehr Gemeinschaftserfahrung ermöglicht werden kann.

Für die praktische Umsetzung wünschen wir eine breite Diskussion in unseren Gremien und der Gemeinde.

Neben den aufgeführten Gebäuden gibt es in Garrel weitere kirchliche Immobilien mit pastoraler Funktion. Hierzu zählen u.a. das Pfarrhaus mit dem anliegenden Pfarrbüro, das im Jahr 2013 neu fertiggestellte „Canisius-Haus“ (als Wohn- und Lebenshaus für unsere Schwestern und Geistlichen), der Friedhof mit Friedhofskapelle und Kriegerdenkmal, die Sozialstation Garrel mit einer Tagespflege, die Kindertagesstätte St. Johannes sowie der gerade fertiggestellte Kindergarten St. Peter und Paul.

Nikolausdorf war nach Beverbruch (1837) die zweite Dorfgründung auf dem Boden der Garreler Mark. Ursprünglich hatte die Forstverwaltung den Boden im Jahre 1897 untersucht und festgestellt, dass das große Gelände zur Bepflanzung wohl geeignet sei. Hier hatte man aber die Rechnung ohne den damaligen Geistlichen Bernhard Kock (geb. am 7. Januar 1847 in Lindern, von 1885 bis 1911 Pfarrer in Garrel) gemacht. Dessen Entschluss stand fest: „Hier sollen nicht Bäume, hier sollen Menschen wachsen!“ Und Pfarrer Kock handelte. Im Sommer 1899 suchte er die Regierung in Oldenburg auf und legte einen Plan vor, aus dem hervorging auf der Garreler Tertia arbeitswillige Menschen anzusiedeln. Am 2. April 1900 wurde der Tertiaboden dann endgültig zur Besiedelung freigegeben.

Von dem Zeitpunkt an bis heute und hoffentlich auch in der Zukunft wächst die Bevölkerung in Nikolausdorf stetig an. Laut Einwohnermeldeamt sind am 31.12.2015 1125 Personen gemeldet.

Davon gehören 914 der katholisch-römischen, 102 der evangelischen und 113 anderen Konfessionen an. Mit 81.24% Katholiken ist Nikolausdorf somit überwiegend römisch-katholisch geprägt.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die erste eigene Kirche schon sehr früh den ersten Siedlern ein wichtiges Anliegen war. Obwohl die Kirchenbehörde in Vechta die Genehmigung des Kirchenbaus verweigerte, blieben die Gläubigen hartnäckig und arbeiteten einfach an dem Kirchenbau weiter. Somit wurde am 24. August 1921 das Gotteshaus eingeweiht. Als besonders „wertvoller Schatz der Kirche“ gilt heute noch der Altar, den die Nikolausdorfer damals aus der Goldenstedter Kirche erhalten haben.

Die Entwicklung ging weiter: Innerhalb eines Jahres hatte Nikolausdorf eine eigene Kirche, einen eigenen Friedhof, einen eigenen Geistlichen, eine eigene Kaplanei und damit regelmäßig Gottesdienst sowie geregelte kirchliche und seelsorgliche Betreuung. Im Jahr 1949 wurde die Kapellengemeinde in ein Pfarrektorat umgewandelt und im Jahr 1960/61 wurde ein Pfarrheim gebaut. Dieses bestand bis zum Jahr 2016. Im Sommer 2016 begann der Bau des neuen Pfarrheims.

Das Pfarrheim war und ist der zentrale Punkt für viele Vereine und Gemeinschaften in Nikolausdorf.

Sowohl der Förderverein, der Kirchenausschuss, das Vorbereitungsteam der Familiengottesdienste als auch der Gemeindeausschuss nutzen dieses für ihre Sitzungen.

Es finden hier verschiedene jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie z.B.  Weihnachtsbasar, Kinder–Bibel-Woche, Seniorenkaffee oder Kaffeetafel für das Pfarrfest statt.

Außerdem wird das Pfarrheim wöchentlich von verschiedenen Vereinen und Gruppen wie z.B. Messdiener, Landjugend, Frauen MC, Senioren, Kinder-, Jungend – und Frauenchor genutzt.

Eine weitere wichtige Institution in Nikolausdorf ist die Bücherei, die zukünftig auch im Pfarrheim vorzufinden ist. Mit ihren 1000 Medien und ca. 1262 jährlichen Ausleihen ist diese gut frequentiert.

Neben Romanen und Kinderbüchern können hier auch CD´s und DVD´s entliehen werden.

Prägend für Nikolausdorf sind sicherlich auch die verschiedenen Sportvereine. Allein der Tennisverein Garrel-Nikolausdorf und der Sportverein Nikolausdorf Beverbruch haben zurzeit 670 Mitglieder. Zusätzlich hat der Tennisverein dadurch eine herausragende Position, da er der einzige Tennisverein in der Gemeinde Garrel ist. Hier wird u.a. sehr viel Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit gelegt.

Zudem wird einmal im Jahr ein Sportfest ausgerichtet. Auch für die Senioren wird in Nikolausdorf eine Frauen- und Seniorensportgruppe angeboten, die schon seit vielen Jahren Bestand hat.

Seit einigen Jahren kann sich der Oldtimerclub Nikolausdorf auch über stetig steigende Mitgliederzahlen freuen. Mit Stand 2016 sind 174 Personen im Oldtimerclub und engagieren sich für diesen. Herauszuheben ist hierbei sicherlich das Spekulatiusbacken in der Adventszeit sowie den jährlichen „Tag der offenen Tür“ an Christi Himmelfahrt. Dieser „Tag der offenen Tür“ wird jedes Jahr durch eine besondere Aktion über die Ortsgrenzen hinaus attraktiv gemacht, erkennbar durch den regen Zuschauerstrom an solchen Tagen.

Neben den vielen Gruppen und Vereinen sollten die Schule und der Kindergarten Nikolausdorf hier nicht ungenannt bleiben.

Damit die Grundschule auf längere Sicht auch noch Bestand hat, selbst bei sinkenden Schülerzahlen, wurden am 1. August 1975 die Schulbezirke Nikolausdorf und Beverbruch zu einer Schulgemeinschaft zusammengeführt. 

Diesen Schulverbund gibt es noch bis heute und er hat sich in vielerlei Hinsicht bewährt. Im Schuljahr 2015/2016 besuchen ca. 105 Schüler und Schülerinnen die Grundschule Beverbruch/ Nikolausdorf.

Der katholische Kindergarten St. Nikolaus kann seit dem Jahr 2015 ein neues Kindergartengebäude nutzen. Dieser hat zurzeit zwei Gruppen: die Bärenbande und die Villa Kunterbunt.

Wie aus den vorherigen Ausführungen ersichtlich wird in 30 Gruppen und Vereinen in Nikolausdorf mit ihren 1967 Mitgliedern  noch viel Wert auf Gemeinschaft und Zusammenhalt gelegt. Dieses wird auch  an den jährlich stattfindenden Pfarrfest und dem Nikolausmarkt deutlich. Beide Feste sind weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und nur möglich, weil sich viele Personen hier ehrenamtlich engagieren und sich für ihr Dorf einsetzen. In diesem Jahr (2016) feiert Nikolausdorf bereits zum 40.Mal das Pfarrfest.

Wir als Kirche bieten in Nikolausdorf bereits viele verschiedene Möglichkeiten für verschiedene Altersgruppen an. Für die jüngeren Bewohner sowie den Familien besteht die Möglichkeit an einem Tauftreff, einer Taufvorbereitung, einer Mutter-Kind-Gruppe, an Familiengottesdiensten sowie verschiedenen Wortgottesdiensten teilzunehmen. Ergänzend dazu werden verschiedene Aktionen im Kindergarten und in der Grundschule durchgeführt.

Neben der Erstkommunionvorbereitung sowie der Firmvorbereitung gibt es die Messdiener und Landjugend.

Gerade der Bereich der Messdiener und die Landjugend sollen in Zukunft mehr in den Fokus geraten. Hier wäre es wichtig einen erwachsenen Paten zu gewinnen und feste Strukturen vorzugeben. Außerdem ist eine stringente geistliche Begleitung sinnvoll. Dies wird eine große Herausforderung für die kommenden Jahre im Gemeindeteil Nikolausdorf sein.

Im Bereich der anderen Altersgruppen gibt es das Angebot der Frauen MC  mit Spargelessen, Rosenkranzbeten, Fahrt nach Bethen oder der Weihnachtsfeier sowie verschiedene Maiandachten, das Pfarrfest, lebendiger Adventskalender, Vorbereitung der Fronleichnamsprozession, Seniorenfrühstück, Seniorenmesse und weitere Ausflüge für Senioren.

Im Bezug auf die Bücherei wird es in den nächsten Jahren eine Herausforderung bleiben, das Ausleihen von Büchern weiterhin attraktiv zu gestalten. Im Moment laufen Überlegungen dahingehend, dass das Büchereiteam versuchen möchte auf andere Gruppen zuzugehen z.B. durch die Aktion „Lesen an besonderen Orten“ oder Vorlesestunde für Kleinkinder.

Welche weiteren Herausforderungen wird es in den nächsten Jahren geben?

Dazu ist es noch einmal interessant zu schauen, wie wichtig die katholische Kirchengemeinde für die Menschen in Nikolausdorf ist.

In Nikolausdorf gilt die Kirche als Treffpunkt und ist eine wichtige Institution, um Gemeinschaft zu leben bzw. zu erleben. Neben der Feier der Eucharistie, Trauungen, Taufen etc. werden hier auch spontan Nachbarschaftsgebete für schwer Erkrankte gehalten. Manchmal wird auch nur kurz eine Kerze entzündet und ein Gebet gesprochen.

Unsere Kirche gewinnt für „Auswärtige“ immer mehr an Bedeutung. Dies ist deutlich an den steigenden Zahlen der Trauungen erkennbar.

Während der Weihnachtszeit können sich die Nikolausdorfer über viele Kirchenbesucher erfreuen. Der Grund hierfür ist unsere schöne Krippe, die in mühevoller Arbeit von vielen Ehrenamtlichen in der Adventszeit aufgebaut wird.

Welche Bedeutung die Kirche in Nikolausdorf hat, wird deutlich, wenn überlegt wird, welche prägnanten Dinge in Nikolausdorf fehlen würden, wenn es uns als katholische Kirchengemeinde nicht mehr gibt.  

z.B.:

Ø  der Zusammenhalt untereinander

Ø  die Anlaufstelle zur Gesprächsführung

Ø  ein Zufluchtsort

Ø  die Gemeinschaft/ das Zusammenleben würde eingeschränkt bzw. wegfallen

Daneben wären bestimmte Vereine  (z.B. Messdiener, Landjugend, Frauen MC, Seniorengemeinschaft) oder Feste (z.B. Pfarrfest) gar nicht mehr vorhanden.

Das Leben, der in Nikolausdorf lebenden Menschen, würde wesentlich anonymer ablaufen und sicherlich gäbe es auch weniger Personen, die bereit wären, ein Ehrenamt auszuüben.

Für Nikolausdorf haben die Werte: „Offenheit, Respekt, Gemeinschaft, Vertrauen und Zusammenhalt“ die höchste Bedeutung. Hiernach wird und soll auch zukünftig weiter im Gemeindeteil Nikolausdorf gelebt werden.

 „Unterm Strich“ stellen wir fest: Wir in Nikolausdorf sind eine lebendige Kirchengemeinde. Ohne die kirchlichen Vereine und Gruppen würde es in Nikolausdorf  kaum ein Dorfleben geben.

Wenn wir somit in alten Büchern lesen, wie sehr sich Nikolausdorf um eine eigene Kirche bemüht hat und wie sehr dafür gespendet und gearbeitet wurde, so ist das auch heute noch immer aktuell. Wenn Hilfe in der Kirche und beim ganzen „Drumherum“ gebraucht wird, ist immer jemand da.

Wir glauben auch weiterhin an eine lebendige und moderne Kirche, in der wir uns zu Hause fühlen. Dafür werden wir uns auch in Zukunft mit viel ehrenamtliches Engagement einsetzen.

 

Mit Wirkung vom 24. Oktober 2004 wurden die Gemeinden Garrel, Beverbruch, Nikolausdorf und Falkenberg als erste Gemeinde im Oldenburger Land im Rahmen der Gemeindeumstrukturierung fusioniert. Die Gemeinde erhielt den Namen „Sankt Johannes Baptist Garrel“ in Anlehnung an das Patrozinium der ersten Kapelle. Die anfänglichen Versuche, aus den vier Gemeinden eine Einheit zu bilden, sind größtenteils fehlgeschlagen. Besonders in den Kirchdörfern wird ein eigenes kirchliches Leben angestrebt und auch realisiert.

Trotzdem gibt es verschiedene Aufgabenbereiche in der Pfarrei, die von Ehrenamtlichen aus allen vier Ortsteilen mitgetragen werden.

Hierzu gehört z.B. das Cafe international. Einmal wöchentlich treffen sich Flüchtlinge und Einheimische, um miteinander in geselliger Runde zu spielen, verschiede Aktionen durchzuführen oder einfach um sich zu unterhalten.

Für Bedürftige ist die Lebensmittelausgabe Carla gegründet worden. Jede Woche werden in der Mensa der Oberschule Garrel gespendete Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Dieser Dienst wird auch von vielen Ehrenamtlichen übernommen. In dem Zusammenhang ist auch die Paketaktion zu Weihnachten für CarLa- Kunden zu nennen. Jeder aus der Pfarrgemeinde Garrel hat zu Weihnachten die Möglichkeit ein Überraschungspaket für einen CarLa-Kunden zu packen und damit einen Menschen bzw. eine Familie glücklich zu machen.

Nicht unerwähnt bleiben darf hier die Bücherei in Garrel. Als

Bildungsort hat die Zentralbücherei Garrel mit den Gemeindebüchereien Beverbruch und Nikolausdorf einen großen kulturellen Stellenwert in der Gemeinde. Die Bücherei Garrel  mit hauptamtlicher Leitung und ihren 25 Mitarbeitern hat einen Bestand von ungefähr 12.000 Medien (Bücher, Hörbücher, E-Books, Sachbücher, Spiele, DVDs). Zwischen den Büchereien besteht eine intensive Zusammenarbeit, wobei die Bücherei Garrel der zentrale Punkt im weiteren Umkreis darstellt. Sie arbeitet eng mit Kleinkindergruppen (Mutter-Kind-Gruppen), Kindergärten, Grundschulen, Oberschule, Flüchtlinge, Tauftreff, Bildungswerk und vielen weiteren Gruppen in der Kirchengemeinde zusammen. Hier leistet die Bücherei einen wichtigen Beitrag zur Leseförderung.

Mit mehr als 60 Veranstaltungen jährlich ist sie ein wichtiger Kulturträger der Kirchengemeinde.

Die Bücherei ist ein zentraler Kommunikationsort für alle Bevölkerungsgruppen, unter anderem auch für kirchenferne Personen, die Informationen zu Glaubensfragen finden. Willkommen sind alle Menschen aus unterschiedlichen Milieus und Altersgruppen, sowie ausländische Mitbürger, die Möglichkeiten durch spezielle Medienangebote erhalten und sich dadurch leichter integrieren können. Angebote zu sakralen und existentielle Lebensfragen zum Beispiel zu den Themen: Taufe, Kommunion, Leben, Erziehung, Ehe, Tod und weitere Bereiche werden in der Bücherei durch Medien abgedeckt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Arbeit vieler Gruppen in der Gemeinde durch die Medien der Bücherei unterstützt wird.

Auch Jugendgottesdienste, Erstkommunionwochenenden, lebendiger Adventskalender, Maiandachten, der Kontakt zu den Schulen sowie die Erstkommunion- und Firmkatechese werden von Personen aus allen Ortsteilen gestaltet.

Daneben gibt es noch verschiedene Aspekte, die für alle Ortsteile gleichzeitig gelten, wie z.B.:

Ø  tagsüber geöffnete Kirchen

Ø  Nachbarschaftsgebete

Ø  Besucherdienst

Ø  Bibelteilen

Ø  Monatlicher Gebetskreis in Bethen

Ø  Anlassbezogene Gebete (Gottesdienste) für Kranke

Ø  Begleitung Sterbender

Ø  Kirchplatz für Begegnungen

Ø  Ordensschwestern

Ø  Rosenkranz-/Kreuzweg beten der Nachbarn

Ø  Seniorenarbeit/ Seniorenbegleiter

Ø  Vorlesetreff im Seniorenzentrum

Ø  Tag der Ehejubiläen mit Fahrt nach Münster

Ø  Männerfahrradtour

Ø  Sternsinger

„Die Einheit der Christen ist ein wesentliches Erfordernis unseres Glaubens, ein Erfordernis, das dem Innersten unseres Seins als an Jesus Christus Glaubende entspringt.“ (Papst Franziskus in der Ansprache vom 10. November 2016)

Der Hl. Papst Johannes Paul II. schreibt in seiner Enzyklika ‚Ut unum sint‘: „Ich danke dem Herrn, dass er uns dazu angehalten hat, auf dem Weg der Einheit und der Gemeinschaft unter den Christen voranzuschreiten, der zwar schwierig, aber so reich an Freude ist.“(zitiert nach: Arbeitshilfen, S. 161)

Diese Freude erfahren wir in unseren regelmäßigen gemeinsamen Gottesdiensten, Gesprächen und Aktionen. Beim „Friedhofstreff“ z. B. sind wir gemeinsam zum Gespräch mit den Menschen auf dem Friedhof in Garrel. Die ökumenischen Gebete sind abwechselnd in allen Kirchen und es findet ein Osterkerzenaustausch mit der evangelischen Kirchengemeinde statt. Außerdem gibt es in unserer Pfarrgemeinde einen Predigeraustausch mit der evangelischen Kirche.

Wichtig ist uns auch das regelmäßige interreligiöse Gespräch mit Vertretern der muslimischen Gemeinde hier in Garrel.

Auch in missionarischer Hinsicht ist die Gemeinde aktiv. Projekte aus Indien, stellvertretend hierfür stehen Pater Thomas und Pfarrer Aby, werden bei vielen Aktionen unterstützt.

Für die zukünftige Arbeit auf Ebene der Gesamtpfarrei haben wir uns folgende Ziele und Schwerpunkte gesetzt, die für uns leitend sein sollen:

 I.        Wir führen einen Perspektivwechsel durch.

Das bedeutet: Wir sind flexibel und gehen auf die Menschen zu. Somit schauen wir, wo Menschen uns brauchen. Als Beispiel ist hier bereits der Treffpunkt Friedhof zu nennen.

 II.        Wir planen eine Zukunftswerkstatt.

Das bedeutet: Eine Gruppe von Menschen beschäftigt sich mit der Vision:

„Wo stehen wir als Pfarrei St. Johannes Baptist im Jahr 2030?“

III.        Der dritte Schwerpunkt wird sich mit der Fragestellung:“Wie schaffen wir eine Zukunft für Familien?“ einhergehen. Damit verbunden ist die Begegnung von Menschen, die Glaubensträger sind.

 

Lassen wir uns von dem wunderschönen Gebet innerlich anrühren, das gewöhnlich dem seligen Oscar Arnulfo Romero zugeschrieben wird, jedoch erstmalig von Kardinal John Dearden gesprochen wurde:

Ab und zu hilft es uns, einen Schritt zurückzutreten
und aus der Ferne zu schauen.
Das Reich liegt nicht nur jenseits unserer Bemühungen,
sondern auch jenseits unserer Horizonte.
In unserem Leben gelingt es uns nur, einen kleinen Teil zu vollbringen
von jenem wunderbaren Unterfangen, das das Werk Gottes ist.
Nichts von dem, was wir tun, ist vollständig.
Das besagt, dass das Reich weit über uns selbst hinausgeht.
Keine Aussage drückt all das aus, was gesagt werden kann.
Kein Gebet gibt den Glauben vollständig wieder.
Kein Credo führt zur Vollkommenheit.
Kein Pastoralbesuch bringt alle Lösungen mit sich.
Kein Programm erfüllt voll und ganz die Sendung der Kirche.
Keine Zielsetzung erreicht ihre vollständige Verwirklichung.
Es geht um dies:
Wir streuen Samen aus, die eines Tages aufgehen werden.
Wir begießen bereits ausgesäte Samen
und wissen, dass andere sie pflegen werden.
Wir legen den Grund für etwas, das sich entwickeln wird.
Wir bringen den Sauerteig ein, der unsere Fähigkeiten vervielfachen wird.
Wir können nicht alles tun,
doch es zu beginnen schenkt ein Gefühl der Befreiung.
Es gibt uns die Kraft, etwas zu tun, und es gut zu tun.
Es kann unvollendet bleiben, doch es ist ein Anfang, ein Schritt auf einem Weg.
Eine Chance, dass die Gnade Gottes eintritt
und den Rest tut.
Mag sein, dass wir nie seine Vollendung sehen,
doch das ist der Unterschied zwischen dem Baumeister und dem Handlanger.
Wir sind Handlanger, nicht Baumeister,
Diener, nicht Messias.
Wir sind Propheten einer Zukunft, die uns nicht gehört.

„Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ (Ps 127, 1)

„Aus der Krise von heute wird auch dieses Mal eine Kirche von morgen hervorgehen, die viel verloren hat. Sie wird klein werden, weithin ganz von vorne anfangen müssen. Sie wird viele der Bauten nicht mehr füllen können, die in der Hochkonjunktur geschaffen wurden. Sie wird mit der Zahl der Anhänger viele ihrer Privilegien in der Gesellschaft verlieren … Es wird eine verinnerlichte Kirche sein, die nicht auf ihr politisches Mandat pocht und mit der Linken so wenig flirtet wie mit der Rechten. Sie wird es mühsam haben. Denn der Vorgang der Kristallisation und der Klärung wird ihr auch manche gute Kräfte kosten. Er wird sie arm machen, zu einer Kirche der Kleinen sie werden lassen. … Der Prozess wird langsam und mühsam sein … Aber nach der Prüfung dieser Trennungen wird aus einer verinnerlichten und vereinfachten Kirche eine große Kraft strömen. … Sie wird wohl nie mehr in dem Maß die gesellschaftsbeherrschende Kraft sein, wie sie es bis vor kurzem war. Aber sie wird von neuem blühen und den Menschen als Heimat sichtbar werden, die ihnen Leben gibt und Hoffnung über den Tod hinaus.“   ( Quelle: Joseph Ratzinger aus „Glaube und Zukunft“ (1970))